087 – Der moderne Fußball in England und Deutschland

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Philipp Janssen

Viele Millionen Euro zahlen Fußballvereine einem Spieler, um ihre Mannschaft im besten Fall besser zu machen. Der Videobeweis oder die Kamera an der Torlinie räumen die letzten Zweifel für die Schiedsrichter aus, um über Situationen zu entscheiden. Trainer, wie Thomas Tuchel oder Jürgen Klopp lassen bahnbrechende Taktiken trainieren und spielen. Aber wann begann der Fußball sich dahin zu entwickeln, wo er heute steht? Dazu begrüße ich Petra Tabarelli als Gesprächspartnerin, die genau dazu geforscht hat.

Shownotes

Der Weg zum Projekt
Petra’s Blog nachspielzeiten.de

Fußball in England
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Fußball in Deutschland
Fußball in Deutschland
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Frauenfußball
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Entwicklungen des Profifußballs
50+1-Regel
Super League
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Equal Pay (Gender Pay Gap)

Literaturempfehlungen
Petra Tabarelli: Simon Rosenberger – Der vergessene Fußballpionier, Leipzig 2022.
Petra’s Blog nachspielzeiten.de
Long Read zu Fußball in England
Long Read zu Fußball in Deutschland
Petra’s Artikel zur Super League
Dietrich Schulze-Marmeling: Der lange Weg zum Profi – Geschichte der Bundesliga auf bpb.de
Zum Podcast von Sport Inside zu 50+1


Ein Gedanke zu „087 – Der moderne Fußball in England und Deutschland

  1. Hallo!
    Ich möchte zur sehr interessanten Folge ein paar Anmerkungen machen, die Deine Gästin Petra Taberelli ein wenig unglücklich erklärt hat.

    Die 50+1 Regel besagt nicht, das es 50% plus 1% im Verhältnis innerhalb eines Vereins sein muss, sondern 50% plus 1 Stimme. Ein Verein mit 1.000 Mitgliedern muss demnach 501 Stimmen als Stimmenanteil besitzen. Damit wird von Seiten des DfB ein Statut verfolgt, damit es keine englischen Verhältnisse im deutschen Profifußball gibt. In der englischen Premier-League, der obersten Spielklasse, haben Mäzen und Investoren aller 20 Profivereine das alleinige „Sagen“ oder besitzen die Stimmenmehrheit durch Kapitalverteilung.

    Es gibt im Falle von der TSG Hoffenheim die besondere Ausnahmeregelung mit Dietmar Hopp, dem Mäzen und Gönner, das hier die 50+1 Regel nicht greift. Hierzu gibt es eine Vorgabe ebenfalls durch den DfB. Hopp hält 96% Stimmenanteil des Vereins. Die Vorgabe vom DfB lautete, das ein Mäzen/Gönner/Investor eines Vereins mindestens 20 Jahre Zugehörigkeit nachweisen muss. Deine Gästin war sich da nicht so ganz sicher.

    Die Situation bei RB Leipzig hat deine Gästin jedoch leider vollkommen falsch dargestellt und ähnelt weder dem Konstrukt von TSG Hoffenheim, noch dem der Beispiele von Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Wolfsburg.

    Der Österreicher Dietmar Mateschitz, gleichzeitiger Geschäftsführer von Red Bull, wollte im deutschen Fußball sein Wirkungsfeld erweitern. Aufgrund der 50+1 Regel war ihm dies jedoch nicht möglich, da es den Verein RB Leipzig vor wenigen Jahren noch überhaupt nicht gab. Er hätte also mit der Sonderregelung wie bei Dietmar Hopp´s 20-jähriger Vereinszugehörigkeit, nicht gleich ziehen können. Da laut DfB-Statut ein neu gegründeter Verein eigentlich in der Kreisliga, der untersten deutschen Spielklasse beginnen muss, umging Mateschitz dieses Statut, indem er die Amateurrechte des Vereins SSV Markranstädt aufkaufte.

    Zwar ist der DfB das oberste Gremium im deutschen Fußball, der SSV Markranstädt war bei der damaligen Übernahme durch Mateschitz allerdings ein Amateurverein in der Oberliga Sachsen (4. höchste Spielklasse). Und bis zur Oberliga fällt die Entscheidungsgewalt auf die jeweiligen Landesverbände, in dem Fall dem Landesverband Sachsen. Grundvoraussetzung war damals, soweit ich mich erinnern kann, das die erste Mannschaft als auch die A-Jugend mit in den neu geründeten Verein RB Leipzig übernommen werden mussten.

    Durch horrende Investitionssummen schaffte RB Leipzig in nur 5 Jahren den Aufstieg in die höchste deutsche Klasse, der Bundesliga. Hier wiederum trat der DfB wieder auf den Plan, da jetzt die Zuständigkeit bei ihm lag und RB Leipzig die 50+1 Regel nicht mehr einhielt. Mateschitz umging dieses Problem damit, das offiziell der RB Leipzig bis heute über 18 Vereinsmitglieder verfügt. Diese 18 Personen (darunter Mateschitz selbst) wurden so eingesetzt, das eine 50+1 Regel „zum Schein“ eingehalten wird, de facto aber zu 100% entschieden wird, wie Mateschitz es für richtig hält.

    Nochmals ein Lob für die interessante Folge. Ich hoffe meine Anmerkungen konnten ein wenig diese Folge ergänzen.

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