053 – Umgang mit den Toten des deutschen Linksterrorismus der 1970er Jahre

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Philipp Janssen

Zwischen 1970 und 1977 starben im Zuge des deutschen Linksterrorismus auf beiden Seiten insgesamt 39 Menschen. In der Auseinandersetzung zwischen dem bundesrepublikanischen Staat und den westdeutschen linksterroristischen Gruppierungen wurden die Toten genutzt, um die jeweilige Seite und damit verbunden das Ableben des entsprechenden Menschen öffentlich zu deuten und zu inszenieren. Zu diesem Thema begrüße ich Kevin Lenk.

Shownotes

Über Linksterrorismus
Bewegung 2. Juni
Rote Armee Fraktion
Revolutionären Zellen (RZ)
Stadtguerilla

Radikalisierung der Linken
68er-Bewegung
Sponti
Kaufhaus-Brandstiftungen am 2. April 1968

Umgang mit den Toten
Georg von Rauch
Günter von Drenkmann
Werner Maihofer
Siegfried Buback
Hanns Martin Schleyer
Staatsakt
Walter Scheel
Peter Lorenz

Inszenierung des Staates
Buback – ein Nachruf

Literaturempfehlungen
Kevin Lenk: Keine andere Geschichte – Die politische Aneignung von Toten im Kontext des Linksterrorismus der 1970er Jahre – Das Beispiel Siegfried Buback, in:Martin Heger/Anneke Petzsche (Hrsg.): Terrorismusbekämpfung in Europa im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit – historische Erfahrungen und aktuelle Herausforderungen, Baden-Baden 2019, S. 85-108.
Svenja Goltermann: Opfer – Die Wahrnehmung von Krieg und Gewalt in der Moderne, Frankfurt am Main 2017.
Baldassare Scolari: State Martyr – Representation and Performativity of Political Violence, Baden-Baden 2019.

Ein Gedanke zu „053 – Umgang mit den Toten des deutschen Linksterrorismus der 1970er Jahre

  1. Eine Rede Walter Scheels, die der Gast womöglich nicht auf dem Schirm hat: Im Jahr 1977 hatte die Uni Tübingen 500jähriges Jubiläum; beim Festakt in der Stiftskirche redete W.Scheel über die wünschenswerte Haltung der Bürger zu ihrem Staat, dem sie mit kritischer Sympathie begegnen sollten. Das fand statt
    ca. Mitte Juli 1977 (nach Semesterende), also zwischen dem Mord an S.Buback und vor der Schleyer-Entführung.

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